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Arbeitskraft & Invalidität

Ich möchte meine Arbeitskraft schützen… aber Wie?

 

Wer soll bei all den verschiedenen Produkten noch den Überblick bewahren?

Was kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung, welche stets als Beste Absicherungsform genannt wird und was können die anderen?

Worin unterscheiden sich nun all diese Produkte voneinander? 

 

 

1) Berufsunfähigkeitsversicherung – Die Königsdisziplin!
2) Dienstunfähigkeitsversicherung – Die gewisse Klausel für den Beamten?

 

Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung sind…
3) Erwerbsunfähigkeitsversicherung – Nicht so gut wie es klingt!
4) Unfallversicherung – Reine Ergänzung oder mehr?
5) Grundfähigkeitsversicherung – Strenger Katalog zur Leistung!
6) Schwere Krankheiten Versicherung – Welche soll es denn sein?
7) Multi Risk Police – Die Alternative zur BU? (kann vieles aber nicht alles)

 

 

 

Die verschiedenen Möglichkeiten am Markt einfach für dich erklärt…

 

 

 

1) Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) – Die Königsdisziplin!

 

Die Berufsunfähigkeitsversicherung bezieht sich auf deine aktuelle berufliche Tätigkeit mit all deinen täglichen Aufgaben. Sie leistet für gewöhnlich ab einer Minderung von 50% in Folge von Krankheit, Unfallereignis oder körperlichen Kräfteverfall ab einer voraussichtlichen Dauer von 6 Monaten. Damit ist diese Absicherung die umfangreichste zum Schutz deines täglichen Einkommens und sichert dir eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente.

 

Was leistet die Gesetzliche Rentenversicherung (GRV)?

 

Bei Erhalt der vollen Erwerbsminderungsrente (kurz “EMI”) kann man lediglich mit 32% seines vorherigen durchschnittlichen Bruttogehalts rechnen. Die teilweise Erwerbsminderungsrente halbiert diesen Prozentsatz auf 16% (bei diesen Zahlen handelt es sich um Richtwerte). Ca. 11% der zu zahlenden Kranken- und Pflegepflichtversicherung sind bereits in den oberen Richtwerten berücksichtigt.  Spätestens hier wird klar, dass das nicht reichen kann, um seinen Lebensstandard zu halten. Daher ist private Vorsorge in diesem Bereich dringend anzuraten.

 

Um den Grad der Erwerbsminderungsrente zu erreichen, im Volksmund auch Frührentner/in genannt, muss vieles bis gar nichts mehr bei dir an Leistungskraft vorhanden sein.

 

» Für die volle EMI kannst du dem allgemeinen Arbeitsmarkt – also jeglicher Tätigkeit – nicht länger als 3 h täglich zur Verfügung stehen.

» Deine gesundheitliche Verfassung lässt es nicht mehr zu, dass du mindestens 3 h täglich irgendeiner Arbeit in Deutschland nachkommen kannst.

Und dafür bekommst du dann 32% deines vorherigen Bruttogehalts.

 

» Für die halbe EMI kannst du dem allgemeinen Arbeitsmarkt – also jeglicher Tätigkeit – noch zwischen 3 bis 6 Stunden täglich zur Verfügung stehen.

Und dafür bekommst du dann 16% deines vorherigen Bruttogehalts und den bitteren Gang zum Sozialamt, um die Grundsicherung zu beantragen.

Zusätzlich muss diese Beeinträchtigung für eine voraussichtliche Dauer von 5 Jahren bestehen.

 

Die genauen Angaben zur Höhe findest du in deiner Renteninformation, welche dir zum ersten Mal ab deinem 27. Lebensjahr von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zugeschickt wird.

» Ein Leistungsanspruch besteht nur, sofern du in den letzten 60 Monaten mindestens 36 Beitragseinzahlungen in die GRV vorweisen kannst.

 

Sinnvoll für wen?

 

Für alle die ihren Lebensunterhalt durch ihre tägliche Arbeit bereits finanzieren und dafür ein Entgelt erhalten oder zukünftig finanzieren wollen.

 

» neben Azubis, können auch Schüler & Studenten bereits abgesichert werden

» z.B. gibt es auch für Hausfrauen/Hausmänner Schutz

» Selbständige sollten hier im besonderen Maße vorsorgen, da im Regelfall kein Anspruch auf Erwerbsminderungsrente durch die GRV besteht

 

Welche Leistungsinhalte sind wichtig?

 

» Arbeitsunfähigkeitsklausel (AU Klausel) – dieser Zustand ist entgegen der Berufsunfähigkeit von vorübergehender Dauer und erleichtert dir den Zugang zu deiner versicherten Rente und bietet damit finanzielle Planbarkeit für deine Genesung

» Garantierte Rentensteigerung – sofern du Berufsunfähig wirst und deine Rente erhältst, erhöht sich diese nicht zwangsläufig pro Jahr. Mit diesem Baustein kaufst du dir ein Recht auf jährliche Erhöhung, um zumindest die Inflation abzufangen

» Jährlich angebotene Dynamik ohne Abwahlmöglichkeit des Versicherers – somit muss dir der Versicherer jährlich eine Erhöhung von üblicherweise 5% deiner BU Rente anbieten, welcher du beliebig oft widersprechen kannst, ohne dein Dynamikrecht zu verlieren. Das alles hat den Vorteil, dass sich deine BU Rente dynamisch an deinen Lohnzuwachs anpassen lässt und das alles ohne erneute Gesundheitsfragen.

» Teilzeitklausel oder Klarstellung des Versicherers zur Prüfung im Leistungsfall – in den heutigen Zeiten entfernen wir uns immer mehr von der 40h Woche und damit dem 8h Arbeitstag, Teilzeitarbeit aufgrund Kinderbetreuung oder Erhöhung der Lebensqualität durch weniger Arbeit nehmen immer weiter zu. Daher ist es wichtig, dass auch der Versicherer im Leistungsfall auf die tatsächliche Arbeitszeit prüft und nicht auf die gängigen 8 h.

» Nachversicherungsgarantien bieten dir garantierte Erhöhungsmöglichkeiten – ohne erneute Angabe von Gesundheitsfragen, bis für gewöhnlich maximal 2.500 EUR monatlicher BU-Rente

» Verzicht auf die abstrakte Verweisung – damit zählt dein zuletzt ausgeübter Beruf als Maßstab für die Leistungsprüfung und der Versicherer kann dich auf keinen anderen Beruf verweisen, den du evtl. noch ausführen könntest. Zur Erinnerung die Erwerbsminderung Rente aus der GRV kann dich auf jeglichen Job am Arbeitsmarkt verweisen!

» Verzicht auf Umorganisation bei Selbständigen unterhalb von 5 Mitarbeitern – Somit hast du eine höhere Rechtssicherheit deine abgeschlossene BU Rente zu erhalten.

» Hilfreich sind auch Klauseln die einfacheren Zugang zu befristeten Rentenzahlungen aufgrund von Krebsdiagnosen leisten, da einem somit ein umfangreicher Leistungsantrag erspart bleibt und man sich voll und ganz auf seine Genesung konzentrieren kann.

 

Welche Leistungsinhalte sind Kostentreiber?

 

» Pflegeoption – für diese Option zahlst du mtl. eine Zusatzprämie und der Versicherer bietet dir bei Erreichen des Renteneintrittsalters von 67 Jahren die Umwandlung in eine Pflegeversicherung (meist Pflegetagegeld) – der Haken dabei, die Berechnung des Beitrags wird dann mit dem Eintrittsalter von 67 Jahren durchgeführt, sodass du 2 Fach “extra zahlst”

» Besser ist es diese Risiken zu trennen, damit du direkt Schutz hast und das zu einer attraktiveren Prämie beim Anbieter deiner Wahl

» Lebenslange BU Rente – klingt gut, aber schwer zu erreichen, da die Klauseln der anbietenden Versicherer sagen, dass man bspw. bis zum 50. Lebensjahr berufsunfähig geworden sein muss und dann bis zum 67. Lebensjahr dauerhaft, sodass eine Überführung in eine lebenslange BU Rente vertraglich greift, mtl. Zusatzkosten inbegriffen

» Zusatzleistungen wie integrierte: “Schwere Krankheiten Zahlung, Anfangshilfe, Startgeld” etc. – alle kosten mtl. Mehrprämie und blähen den Tarif unnötig auf, da die mtl. vereinbarte BU Rente dein Ziel sein sollte

 

Beispiele für smartes handeln

 

» Schüler & Studenten profitieren von frühzeitigem Versicherungsschutz und günstigeren Beiträgen aufgrund des niedrigeren Eintrittsalters

» angehende Azubis sollten bereits im Schülerstatus eine Absicherung in Erwägung ziehen, da Ausbildungsberufe meist höhere Risikogruppen besitzen, als ein Studiengang (Ausnahme Lehrer!) und damit auch höhere Beiträge verlangt werden

» Personen, die in der 1. Jahreshälfte Geburtstag haben, können darüber nachdenken durch Verkürzung der Absicherung bis Dezember des Vorjahres, Monat für Monat, Jahr für Jahr deutlich Prämie sparen, da der Rentenbeginn stets zum Folgemonat des 67. Geburtstag beginnt – dieser Tipp bedarf einer gründlichen Abwägung von 2 Angeboten, dem verkürzten und dem bis zum Endalter 67, da hiermit neben dem Beitragsersparnis auch Deckungslücken zum Ende des Vertrags einher gehen

» Absicherungshöhe wählen, welche deine täglichen Fixkosten deckt und einen zusätzlichen “Puffer”, sodass man sich trotz Krankheit auch noch an den schönen Dingen im Leben erfreuen kann, wozu es neben seiner Familie & Freunde auch oftmals finanziellen Spielraum bedarf – denn keiner muss sich “überversichern”

 

» Ein Mehrwert für dich im Leistungsfall «

 

Wenn du eine Berufsunfähigkeit- oder Dienstunfähigkeitsversicherung bei mir abschließt, hast du die Möglichkeit den Leistungsantrag mit einem BU Fachanwalt zu stellen.

Diese Dienstleistung ist für dich kostenfrei!

Du kannst somit über alle relevanten Aspekte in deinem individuellen Leistungsfall mit einem Fachmann auf diesem Gebiet besprechen und vorbereiten.

Dafür erhältst du mit zu Stande kommen deines BU Vertrags ein auf dich ausgestelltes Zertifikat.

Im Leistungsfall erinnere ich dich an diesen Service.

 

 

 

2) Dienstunfähigkeitsversicherung (DU) – Die gewisse Klausel für den Beamten?

 

Es handelt sich hierbei um die Erweiterung der Berufsunfähigkeitsversicherung um die sogenannte Dienstunfähigkeitsklausel. Diese besagt, dass sich der Versicherer der Entscheidung des Dienstherrn anschließt und somit auf eine eigene auf Dienstunfähigkeit/Berufsunfähigkeit verzichtet. Sie bietet demnach eine höhere Rechtssicherheit. Nicht jeder Versicherer bietet diese sogenannte DU Klausel an.

Laut Beamtenrecht ist der/die Beamte Dienstunfähig, wenn “wegen des körperlichen Zustands oder aus gesundheitlichen Gründen zur Erfüllung der Dienstpflichten dauernde Unfähigkeit vorliegt.” Der Begriff dauernd wurde durch den Gesetzgeber genauer definiert und auf eine Betrachtungsweise von 6 Monaten verkürzt.

 

Was leistet der Dienstherr und wo lässt er dich im Stich?

 

Zum einen ist es erstmal wichtig den eigenen Status zu kennen. Bin ich Beamter auf Widerruf, Beamter auf Probe oder bereits Beamter auf Lebenszeit. Nur Beamte auf Lebenszeit mit einer erfüllten Wartezeit von 5 Jahren können vom Dienstherrn in den Ruhestand versetzt werden – sprich durch einen Amtsarzt für Dienstunfähig erklärt werden und damit ein Ruhegehalt infolgedessen erhalten.

 

Beamte auf Widerruf/Beamtenanwärter

 

» befindet sich in der Ausbildungszeit und hat lediglich Ansprüche bei einem Dienstunfall oder einer Dienstschädigung aus dem Unterhaltsbeitrag

» bei vollständiger Erwerbsunfähigkeit darfst du mit maximal 2/3 der Bezüge rechnen, welche du als Beamter auf Probe erhalten würdest

» zudem muss mindestens 25% Erwerbsunfähigkeit vorliegen und die 2/3 Bezüge werden dann mit dem prozentualen Grad der tatsächlichen Erwerbsunfähigkeit multipliziert

 

Der Beamte auf Widerruf wird nach seiner Entlassung in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert und muss dann prüfen, ob er Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente besitzt.

» Kein Anspruch auf Ruhegehalt bei Dienstunfähigkeit in Folge einer Krankheit oder eines Freizeitunfalls!

 

Beamte auf Probe

 

» hat die Ausbildung beendet und befindet sich danach in der Probezeit

» bei Dienstbeschädigung oder Dienstunfall gleichen sich die Ansprüche wie beim Beamten auf Lebenszeit, das sind mindestens 2/3 der ruhegehaltsfähigen Bezüge und maximal 3/4

» in Ausnahmefällen können Ansprüche an den Dienstherren bei allgemeiner Dienstunfähigkeit (Krankheit, Freizeitunfall), durch einen Antrag auf Unterhaltsbeitrag, bewilligt werden. Näheres beschreibt das Beamtenversorgungsgesetz dazu nicht. Es handelt sich hierbei um eine “Kann-Klausel.”

 

Entlässt dich der Dienstherr nach Feststellung der Dienstunfähigkeit, wirst du ebenfalls wie der Beamte auf Widerruf in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert und musst dann prüfen, ob Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente besteht.

» Auch im Status des Beamten auf Probe, besteht kein Anspruch auf Ruhegehalt bei allgemeiner Dienstunfähigkeit in Folge einer Krankheit oder eines Freizeitunfalls!

» Anspruch auf ein Ruhegehalt besteht nur bei DU in Folge Dienstschädigung oder Dienstunfall!

 

Sowohl Beamte auf Widerruf als auch Beamte auf Probe haben 2 Probleme durch die Entlassung des Dienstherrn und die damit einhergehende Nachversicherung in das gesetzliche Rentensystem.

 

Erfülle ich überhaupt die Mindestbeitragszeiten von 36 Monaten in den letzten 60 Monaten um einen Anspruch auf die Erwerbsminderungsrente (EMI) zu haben?

 

» das wird für Beamtenanwärter*innen oftmals bereits die 1. Hürde sein, welche nicht erreicht wird und somit kein Anspruch bestehen würde

» es sei denn man war bereits vorher durch eine Ausbildung in der GRV versichert und kann diese Zeiten damit schließen

 

Erfülle ich den Grad der Erwerbsminderungsrente und kann tatsächlich keinen Job mehr auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unter 3 h täglich (volle EMI), respektive zwischen 3-6 h (halbe EMI) ausführen?

» sofern ich o.g. Bedingungen erfülle, reichen mir 32% (bei voller EMI), respektive 16% (bei halber EMI) von meinen vorherigen Bezügen zum “Leben” aus?

 

Beamte auf Lebenszeit

 

» Wurde in den Beamtenstatus auf Lebenszeit erhoben und hat nach 5 Jahren Wartezeit, Anspruch auf Ruhegehalt und nur noch zu befürchten, dass das Ruhegehalt nicht in gewünschter Höhe ausfallen könnte. Nun – dem sollten wir durch eine Dienstunfähigkeitsversicherung Abhilfe schaffen können

» Die Wartezeit bezieht sich glücklicherweise nicht erst ab dem Zeitpunkt der Verbeamtung auf Lebenszeit, sondern um ruhegehaltsfähige Dienstzeiten, welche vereinfacht gesagt ab Beginn des 1. Status – “Beamte auf Widerruf” beginnt

» Das Ruhegehalt bewegt sich bei mindestens 35% und maximal 71,75% in Abhängigkeit deiner Dienstzeit

» Die amtsunabhängige Mindestversorgung liegt bei ca. 1.800 EUR mtl. (ausgehend von Endstufe der Besoldungsgruppe A4 mit 65% zzgl. Erhöhungsbetrag von ca. 30 EUR)

» Bei Dienstbeschädigung besteht Anspruch auf Ruhegehalt, bei Dienstunfall evtl. sogar erhöhter Anspruch

 

Der Dienstherr kann dich somit im Falle einer Krankheit oder Unfalls nicht mehr entlassen, sondern nur noch in den Ruhestand versetzen. Bitte hierbei immer die Wartezeit von 5 Jahren bedenken.

 

» Bei Dienstunfähigkeit vor Ablauf der Wartezeit von 5 Jahren, wäre nur noch die Entlassung durch den Verwaltungsakt möglich, wobei auch hier ein Antrag auf Unterhaltsbeitrag gestellt werden kann. Dieser kann bis zur Höhe des Ruhegehalts gewährt werden und liegt im Ermessen des Dienstherrn.

 

Was fangen wir nun mit diesen Regelungen an?

 

Bis man den Status des Beamten auf Lebenszeit inkl. Wartezeiterfüllung erreicht hat, sieht die finanzielle Absicherung im Falle einer Dienstunfähigkeit nicht sehr komfortabel aus.

 

Vor allem die damit einhergehende Entlassung aus dem Beamtenstatus und Rückführung, respektive Nachversicherung in die Gesetzliche Rentenversicherung, kommt mit vielen Nachteilen einher.

 

Bei der korrekten Absicherung der unterschiedlich hohen Versorgungslücken kann man schon mal ins Grübeln kommen. Die höchste Lücke besteht während der Probephase, gefolgt von der Vollverbeamtung und der Widerrufs/Anwärter Phase.

 

Lösungen können wie folgt aussehen

 

» Einen DU Vertrag mit Klausel, dass bei Erreichen des Beamten auf Lebenszeit die Absicherungshöhe reduziert werden muss (individuelle Lösung mit dem Versicherer notwendig).

» Die sogenannte Zweit-Vertragslösung (die allgemein gängigste Variante, wenn auch nicht unbedingt meine favorisierte) Hierbei macht man einen Langläufer (optimalerweise bis zum Pensionseintritt) und einen Kurzläufer über 5 Jahre, sodass im Falle einer DU vor Erreichen der Vollverbeamtung, eine ausreichend Hohe Rentenzahlung zur Verfügung steht.

» Hintergrund ist, dass man am Anfang eine sehr hohe Absicherung braucht und diese bei Vollverbeamtung dann sinkt. Versicherer dürfen und wollen in Ihre Bedingungen keine terminierte Reduzierung der versicherten Rente definieren und zudem darf man sich durch Leistungen in Folge Verlust der Arbeitskraft nicht besser stellen als mit seinem beruflichen erzielten Lohn.

 

 

 

3) Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU) – Nicht so gut wie es klingt!

 

Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung orientiert sich sehr stark an der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente und nimmt keine Rücksicht auf deinen aktuellen Beruf und deine fachlichen Qualifikationen. Leistung in Form einer Rente (im allgemeinen Sprachgebrauch auch Frührentner genannt) gibt es nur, sofern man dem allgemeinen Arbeitsmarkt (also sämtlichen Berufen/Stellenangeboten) aus gesundheitlichen Gründen noch zwischen 3 bis 6 Stunden (halbe Erwerbsminderungsrente) oder unterhalb von 3 Stunden (volle Erwerbsminderungsrente) täglich zur Verfügung steht.

 

Achtung hier herrscht Verwechslungsgefahr! Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung (kurz EU) stammt von den Versicherern, während die Erwerbsminderungsrente (kurz EMI) eine Leistung aus der gesetzlichen Rentenversicherung ist! 

Bei der Erwerbsminderungsrente (EMI aus der gesetzlichen Rentenversicherung) muss diese Beeinträchtigung für eine voraussichtliche Dauer von 5 Jahren bestehen.

Dieser Prognosezeitraum kann bei Abschluss einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU aus der Produktschmiede der Versicherungen) auf 6 Monate verkürzt werden.

 

Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung sollte immer erst die 2. Wahl sein, da diese nicht den Besten Schutz deiner Arbeitskraft bietet. Der Zeitpunkt kann sein, wenn wir aufgrund deiner zu leistenden Gesundheitsangaben keinen vernünftigen Berufsunfähigkeitsschutz erhalten oder wenn z.B. dein Beitrag aufgrund deines aus Sicht des Versicherers riskanten Berufs einen sehr hohen Beitrag bedeutet. Grundsätzlich empfehle ich auch andere Alternativen in Betracht zu ziehen, welche sich von der Herangehensweise der BU & EU stark unterscheiden, wie z.B. die Multi Risk Police.

 

 

 

4) Unfallversicherung (UNF) – Reine Ergänzung oder mehr?

 

Der Unfallbegriff wird stetig durch neue Leistungen erweitert. Der Grundsatz bleibt dennoch der Gleiche. Wer aufgrund eines Unfalls einen bleibenden körperlichen Schaden erleidet, erhält die versicherte Leistung. Es handelt sich in erster Linie um eine Kapitalauszahlung, welche sich an der Höhe des erlittenen Invaliditätsgrads bemisst.

 

Was leistet die Gesetzliche Unfallversicherung?

 

Unfälle passieren statistisch gesehen am häufigsten in der Freizeit, was bekanntlich nicht der Arbeitsplatz ist und demnach kein Fall für die gesetzliche Unfallversicherung ist. Sofern es sich um einen Wegeunfall (Weg zur Arbeit oder nach Hause) oder einen Arbeitsunfall handelt, kann der Arbeitnehmer, bzw. gesetzlich Unfallversicherte Selbständige mit einer Unfallrente rechnen.

 

» Und das bis zu 2/3 des letzten Bruttogehalts, allerdings muss hierfür eine maximale Erwerbsminderung von 100% zu Grunde liegen (Erinnerungen an die Erwerbsminderungsrente werden wach)

» In Deutschland dieses betrifft dieses Szenario ca. 1% der gemeldeten Berufsunfälle.

 

Warum dein Geld in eine private Unfallversicherung gut investiert ist

 

Du kannst für vergleichsweise wenig Beitrag eine sehr hohe Summe absichern. Möglich macht es sie sogenannte Progression. Damit steigt deine Auszahlsumme mit wachsenden Invaliditätsgrad. Dieser wird nach Abschluss der Rehabilitationsmaßnahmen von Ärzten ermittelt.

 

Beispiel

Abschluss von 100.000 EUR Grundsumme mit 500% Progression in der erhöhten Variante bei sehr guter Gliedertaxe (somit maximale Auszahlung von 500.000 EUR möglich)

 

Szenario

Ein 17-jähriger Junge stürzt beim Ski fahren schwer und erleidet mehrere Brüche. Einen im Schulterbereich und einen anderem am Becken. Nach allen Reha Maßnahmen kann er seine Schulter nur noch zu 50% belasten wie vor dem Unfall. Den Beckenbereich haben die Ärzte wieder sehr gut rehabilitieren können. Trotzdem hat dich Knochendichtemessung ergeben, dass ein bleibender Schaden von 30% zurück bleibt.

Nach Einsicht der Gliedertaxe, welche die einzelnen Körperteile mit verschiedenen Prozentzahlen bemisst, bestehen für beide Körperregionen 100% und damit die höchste Anrechnung.

 

Berechnung

Somit kann mit 80% Invalidität infolge eines Unfalls die Berechnung angestellt werden.

Mit Wahl der verbesserten Progression können am Markt bereits 100% Auszahlsumme bei 75% Invalidität geleistet werden.

Somit erhält unser Beispiel 500.000 EUR Auszahlsumme.

 

Warum eine “so hohe maximale” Auszahlungssumme absichern?

 

Primär ist die maximale Versicherungssumme so hoch gewählt, da lebenslange Folgen nach einem Unfall bestehen bleiben können. Das Geld soll in erster Linie für Umbaumaßnahmen zur Verfügung stehen. Sei es im Haus durch einen Treppenlift oder bspw. der Umbau eines KFZ gemäß den Beeinträchtigungen zur weiteren Erhaltung der Mobilität. Auch hochwertige Sprachcomputer, welche die Krankenversicherung nicht komplett bezahlen würde, können sehr viel Geld kosten.

 

Es geht darum dem Menschen das Leben so angenehm und “einfach” wie möglich zu gestalten und durch das bereitgestellte Kapital, auch die finanzielle Option dafür zu bieten.

 

Durch die Wahl einer Grundsumme von bspw. 100.000 EUR unter Hinzunahme der Progression von 500% wie in unserem Beispiel, kommt der Löwenanteil der Kapitalauszahlung dann, wenn aufgrund eines Unfalls eine hohe Invalidität zurück bleibt. Dadurch bleibt die Absicherung bezahlbar und das Geld wird so investiert, dass es dir im schweren Fall eine hohe Versicherungssumme garantiert.

 

Hättest du es gewusst?

 

» Tauchtypische Gesundheitsschäden gelten ebenfalls als Unfall

» Das unbeabsichtigte Einatmen von Gasen & Dämpfen

» Bewusstseinsstörungen wie z.B. durch einen Herzinfarkt oder Schlaganfall im Härtefall oder den Schwindel, welcher dann zu einem Unfall führt

» Bergungskosten sowie Kosmetische Operationen sind ebenfalls mit abgedeckt

» Insektenstiche sowie Infektionen daraus sollten mitversichert sein, damit auch das steigende Risiko von Zeckenbissen und Folgen mitversichert ist

 

Tipps für smartes Handeln

 

» Summe von 100.000 EUR mit 500% erhöhter Progression sowie eine gute Gliedertaxe, sprich das Zusammenspiel dieser Faktoren ist ein wichtiger Punkt

» Unfallversicherung kann für Kinder sinnvoll sein, bis sie alt genug für eine Multi Rente oder final die Berufsunfähigkeitsabsicherung sind

» Es sollte auf einen möglichst geringen Mitwirkungsanteil geachtet werden, sodass bestehende Krankheiten, falls sie zum Unfall geführt haben, wenig Angriffsfläche zur Leistungskürzung bedeuten

» Entgegen vieler Tipps im Netz, erachte ich eine Todesfallsumme als nicht sinnvoll, da diese Summe auch nur beim Tod infolge eines Unfalls fällig wird. Einen umfassenderen Schutz bietet hierfür die Risikolebensversicherung

» Zusatzleistungen, die den Preis in die Höhe treiben möglichst vermeiden:

» Wie Zahlung bei Knochenbrüchen, Krankenhaustagegeld, Genesungsgeld, Unfallkrankentagegeld, Übergangsgeld » hierfür reicht zumeist die Krankenversicherung mit dem Krankentagegeld aus, welches am besten mit einem Krankenzusatztarif auf das monatliche Netto angehoben werden sollte und in allen Krankheitsfällen hilft und nicht nur beim Unfall

 

 

 

5) Grundfähigkeitsversicherung (GFV) – Strenger Katalog zur Leistung!

 

Vom Sehen und Hören über das Tragen, Treppen steigen, Sitzen, Stehen, bis hin zum Autofahren. Alles ganz normale Dinge, welche uns Gesunden Menschen automatisch von der Hand gehen.

Wenn diese Fähigkeiten nicht mehr funktionieren, springt die Grundfähigkeitsversicherung mit der monatlich vereinbarten Rente ein. Der Leistungsanspruch hat absolut nichts mit deinem Beruf und demnach deiner Arbeitskraft zu tun, sondern mit den Dingen, die dein Körper noch kann oder eben nicht. Die Prämien sind natürlich günstiger als bei einer BU und können gerade für körperlich hart arbeitende Menschen eine Alternative darstellen.

 

So weit so gut, wäre da nicht der Punkt, dass oftmals mehrere Dinge zugleich nicht mehr funktionieren “dürfen.”

 

Der Teufel steckt wie so oft im Detail

 

Den einen mögen klare Abgrenzungen zum Leistungserhalt gefallen, jedoch ist der Markt hier sehr unterschiedlich gestrickt. Psychische Komponenten wie in der Berufsunfähigkeitspolice sucht man nahezu vergebens und wenn in einem Tarif vorhanden, klingt es in etwa wie folgt: ” Gedächtnis oder Konzentrationsverlust sind mitversichert, sofern du zu den schlechtesten 10% der Durchschnittsbevölkerung gehörst.” Aha und wer möchte das bitte vermögen einzuschätzen?

 

Verlust der Fähigkeit seine Hände zu gebrauchen

 

Versicherer A: Leistung, wenn du weder mit der linken noch die rechte Hand eine Schere richtig benutzen kannst.

 

Versicherer B: Leistung, wenn du nicht mehr in der Lage bist, einen Schraubverschluss einer Falsche zu öffnen.

 

Ich kenne durchaus Beispiele in meiner eigenen Familie, wo Versicherer B schneller eine Leistung ausgezahlt hätte als Versicherer A.

 

Krankheiten wie Krebs sind somit auch keine automatischen Leistungsauslöser, da du in der Regel in Folge einer schweren Chemotherapie zwar stark geschwächt bist aber nicht unmittelbar Grundfähigkeiten verlierst.

 

Für wen ist das eine Alternative?

 

Ich empfehle diese Absicherung erst in Erwägung zu ziehen, wenn aus Gründen des Preises eine Berufsunfähigkeitsversicherung absolut nicht darstellbar ist, da hier ebenfalls ausführliche Gesundheitsfragen beantwortet werden müssen.

Damit findet dieses Produkt eher bei körperlich arbeitenden Menschen Gehör, wo die BU Prämien sämtlichen finanziellen Rahmen sprengen würden. Meistens gibt es hier aber andere Lösungsansätze eine ordentliche BU abzusichern, anstatt Geld für begrenzten Schutz zu investieren.

 

 

 

6) Schwere Krankheiten Versicherung / Dread Disease Versicherung (DD) – Welche soll es denn sein?

 

Der Ursprung zu diesem Produkt liegt im englischen Gesundheitssystem und wird als einmalige Kapitalzahlung vereinbart und ausgezahlt. Hintergrund ist es dort die Operationskosten bezahlen zu können.

 

Vorteile

 

Wer aufgrund psychischer Vorerkrankungen keine Berufsunfähigkeit am aktuellen Markt erhält, kann diese Absicherung als Alternative sehen. Denn diese Leistungsart ist nicht mitversichert und damit weniger in den Gesundheitsfragen relevant.

Trotzdem rate ich vorab Risikovoranfragen an sämtliche in Frage kommender Versicherer zu stellen, sodass wir ein Votum erhalten und zumindest alles Menschenmögliche versucht haben, dir den Besten Schutz zu verschaffen.

 

Beim Eintreten einer Krankheit laut definierten Leistungskatalog, steht dir die vereinbarte Versicherungssumme auf einen Schlag zu, völlig losgelöst von der Frage, ob du noch arbeiten gehen kannst oder nicht.

Das ist für den einen oder anderen klarer zu verstehen als die Berufsunfähigkeitsdefinition, weil klare Definitionen & Abgrenzungen keine Unklarheiten offen lassen, auch wenn es vom Leistungsumfang geringeren Schutz bietet.

 

Nachteile

 

Wer nun denkt aber, dass eine Dread Disease vergleichsweise günstig daher kommt, der täuscht sich gewaltig!

 

 Eine Absicherung anhand meines Beispiels

 

» 33 Jahre alt, 176cm groß bei 75 KG möchte 250.000 EUR bis zum 67. Lebensjahr absichern und zahle dafür monatlich ca. 120 EUR!

 

Aufgrund der zu zahlenden Prämie und der Tatsache, dass es sich um eine Einmalleistung handelt, sollten wir hier auf jeden Fall auch sämtliche andere Alternativen mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen voneinander abgrenzen.

 

» Vertrag endet mit erster Auszahlung einer versicherten Krankheit, daher unklar wie hoch man die Einmalleistung ansetzen sollte, da du (auf der einen Seite auch zum Glück) nicht weißt, wann es passiert.

 

Ist das überhaupt für jemanden geeignet?

 

Es fällt mir tatsächlich schwer eine sinnvolle Empfehlung zu geben.

Ich möchte es mal so formulieren, dass es als Zusatzvertrag zu einer BU für den Gutverdienenden sinnvoll sein kann, wenn er aufgrund einer Krankheit eine höhere Summe für bspw. einen Hauskredit zur Überbrückung oder der ähnlichen braucht.

Andere Alternative ist für Personen, die sich diesen Beitrag leisten wollen und absolut nichts mit den Bedingungen der Berufsunfähigkeitsversicherung anfangen können. Jedoch ist auch hier die Prämie ein entscheidender Faktor.

 

Diese Absicherung ist nicht mit einer Krebsversicherung zu verwechseln, was auch immer mehr InsurTech Unternehmen, bspw. auf Facebook bewerben. Sei dir bei Abschluss bewusst, dass damit nicht alle Risiken, sondern “nur” die Krankheit Krebs versichert ist. Klar kann es für stark vorbelastete Familien sinnvoll sein und frage dich aber zugleich auch “was du mit 50.000 bis 100.000 EUR im Krebsfall anfangen würdest.”

 

 

 

7) Multi Risk Versicherung/Police – Die Alternative zur BU? (kann vieles aber nicht alles)

 

Wer bisher alle Absicherungen aufmerksam durchforstet hat und nun gänzlich den Überblick zu verlieren droht, kann ich absolut verstehen. Daher am Ende etwas schonende Kost, denn dieses Produkt vereint die Leistungsinhalte der oben genannten in einem Produkt, der sogenannten Multi Risk Policen Es handelt sich also um einen Kombi Schutz aus Unfallversicherung, Schwere Krankheiten Absicherung (auch Organschädigungen) und Grundfähigkeiten mit einer “Brise” Pflegeversicherung. Die Auszahlung erfolgt in einer Rentenform.

 

Handelt es sich um eine Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung?

 

Grundsätzlich kann dieses Produkt vieles aber eben nichts richtig perfekt. Wenn du eine Idee haben möchtest, was es alles kann und was nicht, bitte ich dich die Punkte ab der Unfallversicherung zu lesen oder einfach mit mir in Kontakt zu treten. Denn ich berate immer von oben nach unten, sprich wir fangen mit der augenscheinlich Besten Lösung, der Berufsunfähigkeitsversicherung aufgrund des höchsten Schutzes zur Absicherung deiner Arbeitskraft an und arbeiten uns dann weiter nach unten, wenn sich zeigt, dass aus dem Plan A nichts wird.

 

Dieses Produkt ist ca. 50% günstiger als die BU, du erinnerst dich, die von mir bezeichnete Königsdisziplin. Daher sichert die Multi Rente auch nicht deinen Beruf in zuletzt geführter Ausprägung ab, sondern nach klar benannten Leistungsauslösern und hat damit nicht den Besten Schutz zur Absicherung deiner Arbeitskraft.

 

Ob es damit eine Alternative für dich darstellen kann und deinem Absicherungswunsch erfüllt, müssen wir in einer gemeinsamen Beratung herausfinden!

 

Kurzsteckbrief

 

Selbstverständlich sind auch hier Gesundheitsfragen zu beantworten und ich kann nicht unbedingt bestätigen, dass hier viel großzügiger als bei der BU “durchgewunken” wird, was viele Ratgeber so pauschal “raus hauen.”

 

Ebenfalls bietet dieses Produkt wenig bis keinen Schutz bei psychischen Krankheiten und wenn, dann interessiert es dich wahrscheinlich gar nicht mehr woher das Geld kommt, wenn du dieses Stadium erreicht haben solltest.

Hinzu kommt der Leistungspunkt der Pflegebedürftigkeit in den unterschiedlichsten Ausprägungen, je nach Tarifanbieter.

 

Als Alternative für diejenigen, denen die Berufsunfähigkeitsversicherung aufgrund ihrer körperlichen Tätigkeit und den daraus resultierenden höheren Risikoprämien zu teuer ist, bzw. schlichtweg nicht zu bezahlen ist.

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Martin Bornschein
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